7. Dezember 2021

Harz unter Tage - Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen

Wildemann ist ein beschaulicher Ort zugehörig zur Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld und befindet sich im Oberharz in Niedersachsen. Der Ort wird auch gern als "Klein Tirol" bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich hier um ein wirklich idyllisches Örtchen.


Auch unterm Ort gibt es Spannendes zu entdecken. Wildemann ist eine ehemalige Bergstadt. Der Silberbergbau war hier viele Jahre zu Hause und dementsprechend unterhöhlt ist die Gegend auch.

Mehr über die Zeit des Silberbergbaus und der Stollensysteme zum Abbau des damals begehrten Metalls erfährt man bei einer Führung im Besucherbergwerk 19-Lachter-Stollen. Der Stollen wurde um 1960 in Betrieb genommen und diente als Wasserlösungsstollen, um aus höher gelegenen Gruben das Wasser abzuleiten.

Nun fragt man sich zuerst sicherlich, warum hat der Stollen so einen Namen? Was ist "19-Lachter"? Der Lachter ist ein altes bergmännisches Maß. 1 Oberharzer Lachter entsprach 1,92 Metern. Und so kam der Stollen dann eben zu seinem Namen.

Der 19-Lachter-Stollen ist der einzige für Besucher begehbare Wasserlösungsstollen im Oberharz und seine Begehbarkeit erreicht 500 Meter.

Es werden Führungen für Erwachsene und auch für Kindergruppen angeboten. Wir haben an einer ganz normalen Führung für Erwachsene teilgenommen - aber auch die fand unser 11Jähriger sehr spannend. Zu Beginn trifft man sich im sehr modern gestalteten Schauraum, wo es erste Infos zum Stollen gibt. Hier erfährt man auch, welche Rolle damals die Pochjungen im Bergbau spielten - nämlich wie hart sie arbeiten und wie früh sie aufstehen mussten. Da gibt es schonmal große Augen bei den Kindern von heute. Aber ich möchte hier auch nicht zu viel verraten - die Geschichte und Geschichten werden bei einem Besuch des Stollens wirklich sehr anschaulich und eindrucksvoll erzählt.

Nach diesen ersten Infos gibt es Helme auf die Köpfe und gemeinsam fährt man dann in den Stollen ein. Übrigens: Fahren = Laufen. Also nix mit Zug oder irgendwas anderem mit Rädern. Nein, hier fährt man noch klassisch ein - nämlich übers Mundloch in den Berg zu Fuß - wie früher die Bergleute auch.

Auf der gesamten Strecke sollte man stets den Kopf etwas einziehen und sowieso den Blick oft nach unten richten - sonst patscht man in die ein oder andere Pfütze. Es wird immer wieder gestoppt und man erhält weitere spannende Informationen. Anschaulich wird erklärt, wie mühsam sich die Bergleute damals in den Berg gearbeitet haben, welche Werkzeuge sie benutzten und wie die Arbeit vonstatten ging. Auch besichtigt wird der Maschinenraum - sehr imposant. Am meisten hat mich das alte Wasserrad, welches in beide Richtungen drehen kann, beeindruckt. Dieses ist noch voll funktionstüchtig.




Die Führung dauerte etwa 1,5 Stunden und es war keine Sekunde langweilig - auch dem 11Jährigen nicht.

Ich empfehle, sich vorher anzumelden, da die Führungen nur am Wochenende und in der Regel auch nur 1x am Tag dann stattfinden. Coronabedingt sind die Gruppengrößen bei der Führung auch kleiner. Also einfach vorm Besuch Kontakt mit dem Besucherbergwerk aufnehmen und Plätze reservieren. Dabei kann man dann auch gleich die aktuell geltenden Besuchsregeln abfragen. Im November 2021 galt Maskenpflicht, 2G und fürs Kind Test. Dies wurde auch kontrolliert, was wir wirklich sehr gut fanden, denn man kann im Stollen unter Tage keine großen Abstände halten.

Auch wenn es im Harz und ringsrum weitere tolle, berühmte und große Bergwerke zu besichtigen gibt... Schaut Euch mal den 19-Lachter-Stollen an! Das ist mal was anderes, was kleines, was mit viel Liebe für Euch besuchbar gemachtes und wirklich hochinteressant!

Website: Link

Besucherführungen: Termine siehe Website

Eintritt: 6,50 Euro Erw., 3,50 Euro Kind (Kartenzahlung möglich)

Anfahrt und Parken: GoogleMapsLink

Toiletten: vorhanden, kostenfrei

Gastro: nein




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